Ist das denn nötig? In einer Fachzeitschrift musste ich letzte Woche lesen, das immer mehr Motorräder mit Automatikgetrieben angeboten werden. Ist das noch im Sinne des Motorrades?

In einem dicken Mercedes verstehe ich es, dass der Fahrer nichts mehr mit dem lästigen Schalten zu tun haben möchte und es sich lieber in den Sitzen bequem macht, aber bei einem Motorrad?

Honda hat bekannt gegeben, dass 20 Prozent der Kunden für die 700er das Automatikgetriebe vorziehen. Sie können auf Knopfdruck das Automatikgetriebe in den Manuell-Modus wechseln und dann mit dem Wippschalter die Gänge schalten.

Yamaha dagegen bietet die Halbautomatik bei den Sporttourern und der FJR 1300 AS. Bei der Halbautomatik muss die Kupplung nicht mehr benutzt werden, sie wird elektronisch bei Yamaha gesteuert. Die Gänge können dann per Schalter oder auf die klassische Weise gewechselt werden.

Das Yamaha-Getriebe schaltet auch auf Wunsch die Gänge beim Anhalten runter, solange der Stopp-Modus aktiviert ist. Im Stillstand ist dann immer der erste Gang eingelegt.

Die Variomatik ist schon ziemlich alt und wurde auch in erster Linie für Roller entwickelt. Bei diesem System steuert eine Fliehkraftkupplung eine Riemenscheibe, die dann die Übersetzungen stufenlos regelt. Aprilia bietet diese Version sogar mit verschiedenen Fahrstufen an. Der Fahrer kann zwischen Sport, Touring und Regen wählen.

Auch bei Sportmaschinen werden immer mehr die Schaltassistenten angeboten, die aber kein automatisches Schalten ermöglichen. Sie erlauben den schnellen Gangwechsel ohne die Kupplung betätigen zu müssen. Die Elektronik des Motorrades unterbricht dabei kurz die Zündung, so das die Schaltgabel entlastet wird und dann der nächste Gang eingelegt werden kann. Dieser Vorgang dauert nur wenige Zehntelsekunden, was einen schnellen Gangwechsel erlaubt.

Aber jetzt einmal Hand aus Herz, ist das wirklich noch Motorradfahren?