Friedel Münch ist eine der interessantesten Personen in der deutschen Motorradgeschichte. In der kleinen Werkstatt seines Vaters entwickelte er einige wahre Ikonen der deutschen Motorräder.

Er wurde 1927 geboren und wurde Kraftfahrzeugschlosser. Nach dem Krieg legte er seine Prüfung in Maschinenbau und Elektrik ab. Er startete eine Rennfahrerkarriere, die er nach einem Sturz abbrach, und arbeitet kurz bei Horex.

Er entwickelte eine Vorderradbremse für Motorräder, die er erfolgreich verkaufte. Das große Ziel war aber die Entwicklung eines eigenen Motorrades, für das er 1966 den ersten Prototyp entwickelte. Mit einem 1.000 Kubikzentimeter NSU Motor war die erste Münch in dieser Zeit ein gigantisches Motorrad, noch lange bevor andere Motorrad-Hersteller überhaupt an Vierzylinder-Motorräder dachten. Er verwirklichte damit seinen Traum von einem starken Touren-Motorrad, das auch tauglich für ein Gespann war. Viele der Teile, wie zum Beispiel Rahmen und Bremsen, stellte er in seiner eigenen Werkstatt her.

Die Münch 4 war das erste Supermotorrad, das mit seinen 60 PS eine Höchstgeschwindigkeit von 190 Kilometern in der Stunde erreichen konnte. Die nächste Serie bekam sogar einen getunten 1.200er Motor von NSU, der 88 PS leistete. Ab 1972 konnten Kunden die Münch sogar mit einem 1.300 Kubikzentimeter-Motor mit Einspritzanlage von NSU bestellen. Nach mehreren Konkursen und Übernahmen musste Friedel Münch aber seinen Traum aufgeben.

Erst 1987 bekam er einen Auftrag, das ultimative Supermotorrad zu entwickeln. Nach zwei Jahren Entwicklungszeit konnte er das große Motorrad vorstellen. Die Titan 2000 hatte zwei Liter Hubraum und leistete 150 PS durch einen zuschaltbaren Kompressor. Mit dem letzten Motorrad wurde eine Höchstgeschwindigkeit von 200 Stundenkilometern erreicht.